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Geschichte des TRV Rhenania

Am 25. Oktober 1897 wurde die heutige Binger Fachhochschule unter dem Namen „Rheinisches Technikum“ eröffnet. Die damaligen Fachrichtungen des Technikums beschränkten sich auf Elektrotechnik und Maschinenbau. Acht Dozenten unterrichteten damals die 143 Studenten.

Einige dieser Studenten waren im November 1897 zu einer Rudertour auf dem Rhein unterwegs. Da sie weder die nötigen Fahrwasser-, noch Ruderkenntnisse  besaßen,  strandeten sie auf einem Felsen im „Binger Loch“. Nach der Bergung ihres Kahns beschlossen die Gestrandeten die Gründung eines Rudervereins, dem Technischen Ruderverein Rhenania, der sowohl ein aktiver Ruderverein, als auch eine aktive Studentenverbindung ist. Als Gründungsdatum ist der 1.Dezember 1897 dokumentiert.

Somit ist der TRV! Rhenania die älteste, in Bingen gegründete, noch aktive Studentenverbindung.

Die sieben Freunde und Gründungsväter waren Herr T. Pillmann, Herr F. Berger, Herr O. Schmitz, Herr F. Eich, Herr W. Ludwig, Herr G. Schmitz sowie Herr von Grawulowsky.

Als Leitspruch wählten sie die lateinischen Worte „Mens Sana In Corpore Sano!“, die  zu Deutsch „Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper“ bedeuten. Nach diesen Worten richtet sich das Handeln und Zusammenleben des Technischen Rudervereins Rhenania noch heute.

Einige Jahre nach der Gründung wurde das erste Bootshaus errichtet, welches am Rhein-Nahe-Eck (etwa auf Position des heutigen Vereinsgebäudes der „Binger Ruder Gesellschaft“) gelegen war.

Zu dieser Zeit konnten schnell die ersten großen Erfolge im Rudersport  erzielt werden. Besonders zu erwähnen sind die ersten Plätze im „Einer“ und im „Vierer“, die schon 1904 bei einer Regatta in Essen erstritten wurden.

In der Zeit des ersten Weltkrieges (1914-1918) wurde musste das korporative und wassersportliche Treiben des Vereines sowie der Unterricht am Technikum (FH) weitestgehend eingestellt werden.

Im Mai 1919 wurde der Betrieb des TRV! Rhenania wieder aufgenommen und die Freigabe des Bootshauses durch die französische Besatzung erwirkt. Nach Beendigung der Besatzung des Rheinlandes durch französische Truppen war der Besuch verschiedener Dozenten sowie Professoren auf Veranstaltungen der Binger Studentenverbindungen, welche zuvor aus politischen Gründen untersagt wurde, wieder möglich. Bis zum Jahre 1933 konnten viele weitere Erfolge im Rudersport,  sowie ein stetiger Anstieg der Vereinsmitglieder,  vermeldet werden.

Ein erneuter Rückschlag folgte nach dem Ende der Weimarer Republik und der Erstarkung der NSDAP. Das Leben der Studenten wurde immer beschwerlicher, das Ausüben von Wehrsport sowie dem studentischen Pauken standen durch Auflagen der NSDAP für Studentenverbindungen an der Tagesordnung. Durch und Wegen dem politischen Druck auf den Verein mussten die Boote und das Rudermaterial verkauft werden. Vergebliche Bemühungen des Vereins, das Pauken weiter abzulehnen, scheiterten. Infolge dessen vertagte sich der technischen Ruderverein Rhenania im Jahre 1938. Das „rheinische Technikum“ wurde in dieser Zeit zur „Ingenieurschule Bingen am Rhein“ umbenannt, verstaatlicht und im Jahre 1939 an die deutsche Arbeiterfront weit unter Wert verkauft.

Nach überstandenem 2. Weltkrieg trafen sich einige Rhenanen an Pfingsten 1952 erneut in Bingen und beschlossen die Reaktivierung des technischen Rudervereins Rhenania. Im gleichen Jahr konnte der Verein die ersten aktiven Studenten in seinen Reihen vermelden.

Schon ein Jahr später wurde der aktive Rudersport durch die Studenten wieder aufgenommen, das Bootsmaterial musste allerdings noch auf Grund des Fehlens eines eigenen Bootshauses im Binger Hafen gelagert werden. Im Jahre 1962 konnte das Richtfest des neuen und heutigen Bootshauses gefeiert werden, der erste Hochoffizielle Festkommers fand Pfingsten 1963 in der heutigen Konstante statt. Der Ehrenpräsident Herr  T. Pillmann erlebte diesen Tag jedoch nicht mehr, er verstarb im März 1963.

Im Laufe der nächsten Jahrzehnte wuchs der technische Ruderverein Rhenania  heran und erstrahlte in neuem Glanze. Der Kauf des neben dem Bootshaus gelegenen Wohnhauses (Zeit), der Ausbau und die Renovierung der Gebäude und Außenanlagen, der Kauf neuer Boote, der stetige Anstieg der Mitgliederzahlen sowie das bedeutende Ansehen des Technischen Rudervereins Rhenania, auch über die Stadtgrenzen von Bingen, sind nur einige weitere Errungenschaften des Vereins.

Bis dato zeichnet die Liebe zum Sport und das freundschaftliche Miteinander der Mitglieder den Ruderverein TRV! Rhenania aus.